Mittwoch, 21. August 2013

Fairplay - noch ein alternatives Bezahlmodell

(dies ist der 2. Nachtrag zu unserem Beitrag "Die Zukunft von Online-Spielen: Pay2Win oder Free2Pay?")

Manchmal wird eingewandt, dass man ja noch nicht weiß wie oft man spielt, oder dass ein normales Abo-Modell negativ sei, weil man dann auch für Monate zahlen muss, in denen man nicht spielt.
Ein anderes, beziehungsweise zusätzliches Bezahlmodell nennen wir "Fairplay". Bei diesem Bezahlmodell zahlt man nur genau das was man gespielt hat. Das System zeichnet auf, an welchen Tagen man sich eingeloggt hat und es wird ein fiktiver Tagessatz (oder je nach Spiel auch gespielte Stunden, Minuten oder auch verbrauchte Munition ...) genommen, den der User bezahlen muss.
Aus praktischen Gesichtspunkten sollte der Spieler dennoch größere Zahlungen auf einmal tätigen. Das kann prinzipiell auf zwei Arten geschehen:
  • Entweder bezahlt der User im Voraus ein Zeit-Kontingent (oder welche Berechnungseinheit auch immer gewählt wird) von dem dann jeweils abgezogen wird
  • oder der User bekommt einen Vorschuss vom System. Diesen Vorschuss kann der User spielen, ohne etwas zahlen zu müssen. Erst wenn das Vorschuss-Kontingent aufgebraucht ist, muss der User das Kontingent bezahlen, damit er weiter spielen kann. Der User kann dann gleich mehr bezahlen und hat dann einen Kredit für die Zukunft oder er kann wieder auf Vorschuss weiter spielen und diesen Vorschuss erst bezahlen, wenn er aufgebraucht ist.
Der Vorteil für den Spieler ist, dass er genau das bezahlt, was er auch gespielt hat, aber im Gegensatz zu vielen Free2Play-Modellen mit teuren Items behält der User immer die vollständige Kostenkontrolle und die Kosten sind auch klar nach oben hin begrenzt.
Dieses System kann man natürlich in unterschiedlicher Weise ausgestalten und auch mit Free2Start kombinieren.
Wir stellen uns das beispielsweise so vor, dass man als Newcomer ein bestimmtes Freikontingent geschenkt bekommt. Wenn dieses erste Kontingent aufgebraucht ist, dann bekommt er ein zweites Kontingent als Vorschuss - das er aber bezahlen muss, wenn er später weiter spielen will. Wenn er das zweite Kontingent auch aufgebraucht hat und danach nicht weiter spielen will, dann muss er gar nichts bezahlen. Wenn er weiter spielen will, muss er nur das zweite Kontingent bezahlen.

Lasst uns zusammen darüber nachdenken!

4 Kommentare:

  1. Naja, das ist im Prinzip normales pay2play mit einem Freimonat am Anfang. Die Nützlichkeit halte ich für begrenzt, denn das Argument, daß man beim Abo-Modell auch für Monate zahlen müsse, in denen man nicht spielt, greift ins Leere.

    Denn wenn man einen Monat nicht spielt, kann man auch gleich ganz aufhören, weil man gegenüber den anderen Spielern zu weit zurückfällt. Das hast Du in WBF-01 und -03 im Prinzip schon festgestellt. Man ist also mehr oder weniger gezwungen, auch in Urlaubszeiten aktiv zu sein oder zumindest seinen Account sitten zu lassen. Und dann würde in diesem Modell ja der Zähler weitertickern, sodaß es sich effektiv einfach um ein Abo-Modell handelt.

    Die Free2Start-Variante finde ich deutlich überzeugender. Die könnte man dann ganz moderat um einige Pay2Win-Elemente ergänzen (etwa Premium-Account).

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  2. Hallo T-Bull,

    danke für Deinen Beitrag! Du hast natürlich recht, dass dieses Modell auch seine Schattenseiten hat. Vermutlich eignet sich dieses Modell eher für Casual-Games als für Spiele in denen man sehr stark in Konkurrenz zu anderen Spielern steht. Wir haben das auch schon diskutiert und haben auch heraus gefunden, dass es auch Nachteile für andere Spieler hätte, wenn man bei bestimmten Strategiespielen so ein laxes Bezahlmodell verwendet. Wir hatten bei Free2Start ja gerade herausgestellt, dass Spieler aussortiert werden, die nur Spiele-Hopping betreiben, was für andere Spieler in deren Nachbarschaft oft von Nachteil ist.

    Free2Start hatten wir ja gerade als Alternative zu Pay2Win gedacht, insofern finden wir Pay2Win an dieser Stelle kontraproduktiv. Bei Free2Start bezahlt jeder Spieler (wenigstens die, die länger mitspielen wollen) seinen Anteil. Das entspricht bereits einem Premium-Account bei anderen Online-Spielen.

    Vorstellbar wären natürlich zusätzliche Premium-Features, wie zum Beispiel Skins oder sonstige Verschönerungen - welche aber die Spielbalance nicht verletzen!

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    1. Mal so nebenbei gefragt, wer ist eigentlich "wir"? ;-)

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    2. Wir sind ein paar Leute, die es schade finden, dass es kaum anspruchsvolle Strategiespiele im Online-Bereich gibt. Wir würden gerne erreichen, dass sich daran etwas ändert. Das heißt manchmal auch gegen den (Kommerz-) Strom zu schwimmen.

      Gerade mit F2P/P2W bekommt man manchmal den Eindruck, dass die Spieler nur als dumme Melkkühe angesehen werden, für die man immer nur neue Techniken des Ausnehmens finden muss.

      Leider sieht es beim Thema Anspruch noch viel schlimmer aus. Online gäbe es so viele Möglichkeiten für interessante Spielwelten, aber bis auf wenige Ausnahmen wird das Potential kaum ausgeschöpft und meist fährt man mit Offline-Spielen im Strategiesektor einfach besser.

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